Donnerstag, 13. April 2017

4. Sammelstück: Ein Dorf sieht schwarz (Film)

Hallo und Herzlich Willkommen hier in meiner kleinen, bunten Ecke des Internets! 

Wie angekündigt, stelle ich euch heute einen Film vor der hier erst am 20.04.17 in den Kinos starten wird. Da ich in der Stadt in der ich studiere, allerdings gerne zu den Sneak-Preview-Vorstellungen ins Kino gehe, habe ich ihn letzte Woche schon gesehen. Für die, die nicht wissen was eine Sneak-Preview ist: das bedeutet, dass man einen Film schon vor seinem offiziellen Start zu sehen bekommt, allerdings weiß man bis zu dem Moment in dem er beginnt nicht welcher es sein wird. Mit anderen Worten: eine Überraschungsvorstellung. Meistens günstiger als die regulären. Aber es ist natürlich ein Glücksspiel. Meine Freundinnen und ich haben schon mal einen Film zu sehen bekommen der war nett ausgedrückt: ein einziges Desaster. Zur Hälfte des Films war der Großteil der Zuschauer weg. Wir sind bis zum Ende geblieben, haben uns hinterher aber gewünscht wir hätten es wie die anderen gemacht. Es wurde nicht besser, eher immer schlimmer. 
Letzte Woche aber haben wir einen  Film zu sehen bekommen, der (soweit ich es mitgekriegt hab) nur ein Pärchen aus dem Saal getrieben hat. In den ersten fünf Minuten. Da hatte er noch nicht mal richtig angefangen. Dachten wohl so wie ich: Oh nein! Französisch! Aber ich bin sitzen geblieben. Zum Glück. Der Film hat mich zwar nicht so umgehauen wie >>Verstehen Sie die Béliers?<<, aber ich hätte was verpasst, wenn ich gegangen wäre. 
*quack quack quack quack quack*  Ja, ja,ja, ist ja gut Augustus. Ich weiß, dass die Einleitung etwas länger ist als sonst, aber das ist doch......*quack quack quack* Okay. Okay ist ja gut. Ich beginne sofort mit der Vorstellung. 

Film-Vorstellung: Ein Dorf sieht schwarz 

Daten: 

Originaltitel: Bienvenue á Marly-Gomont
Laufzeit: 96 Minuten
Genre: Komödie
Jahr: 2016
FSK-Freigabe: 
Regie: Julien Rambaldi
Drehbuch: Kamini; Julien Rambaldi; Benoit Graffin 
Musik: Emmanuel Rambaldi

Darsteller: 

Marc Zinga; Aissa Maiga; Bayron Lebli; Médina Diarra; Rufus; Jonathan Lambert ; Jean-Benoit Ugeux

Handlung:   

Der Film basiert auf wahren Begebenheiten. Er erzählt vom Leben des Arztes Seyolo Zantoko, der in den 1970er Jahren sein Medizinstudium in Frankreich abschließt und auch gerne dort arbeiten will. Doch dazu fehlt dem aus Afrika stammenden Waisenkind, die Arbeitserlaubniss. Abhilfe kann da der Bürgermeister der kleinen, im Norden Frankreichs liegenden Stadt, Marly-Gomont schaffen. Er sucht seit Jahren händeringend einen Arzt, da es in Marly-Gomont keinen mehr gibt und die Bewohner immer 15 Kilometer weit fahren müssen, um behandelt werden zu können. Dennoch zögert der Bürgermeister Seyolo die Stelle zu geben. Hat die abgelegene Bauernstadt doch noch nie mit Menschen aus Afrika zu tun gehabt. Doch schließlich willigt er ein und Seyolo zieht mit seiner Frau und den beiden Kindern nach Marly-Gomont. Wo es Anne sofort nicht gefällt. Sie hatte auf eine Stadt wie Paris gehofft. Auch die Kinder tuen sich schwer mit dem neuen Zuhause. Und während Seyolo versucht alles positiv zu sehen, muss auch er bald einsehen, dass die Menschen in Marly-Gomont sich mit ihm und seiner Familie schwer tun. Und seine Praxis jeden Tag komplett leer bleibt, da die Menschen einem "schwarzen Medizinmann" nichts zutrauen und viel zu skeptisch sind um ihm eine Chance zu geben. Doch Seyolo gibt nicht auf und macht sich daran, sich mit den Bewohnern von Marly-Gomont anzufreunden...

Bewertung: 

>>Ein Dorf sieht schwarz<< ist ein guter Film, der eine wichtige Botschaft transportiert. Es geht um die Angst vor dem Unbekannten und auch darum wie diese Angst von Politikern für ihre Zwecke genutzt wird. Und es geht um Freundschaft, um Familie, darum was es bedeutet sich an einem fremden Ort eine Heimat zu schaffen und was passiert wenn zwei unterschiedliche Kulturen aufeinander prallen. 
Was jetzt vielleicht sehr ernst klingt, wird aber in einer unterhaltsamen, unaufgeregten Art erzählt. Es gibt etwas zu lachen, auch für die, die mit französischem Humor vielleicht nicht so gut können. Der Film will nicht vorführen. Er nimmt seine Figuren ernst. Sie sind lebendig. Und am Ende des Films hat man die ganze Stadt (bis auf den Rivalen des Bürgersmeisters) ins Herz geschlossen. 
Die Schauspieler haben ihre Arbeit durchweg gut gemacht.
Auch an Kamera, Musik und Synchonisation gibt es nichts auszusetzten. Und auch die Kulissen sind gelungen.  
Doch ist der Film auch sehr routiniert. Es gibt wenig, was ihn von anderen Filmen mit ähnlichem Thema unterscheidet. Mir fällt nichts ein, dass ihn jetzt besonders hervorheben würde. 
Ich bin froh den Film gesehen zu haben, aber ein Highlight war es nicht. Wenn es ihn irgendwann mal auf DVD gibt, werde ich mich sicher noch erinnern das ich ihn gesehen habe und das er mir gefallen hat, aber ich werde sicher nicht loslaufen um sie direkt zu kaufen. 

>>Ein Dorf sieht schwarz<< ist ein durchaus berührender Film, mit guten Darstellern und einer wichtigen Botschaft, den anzusehen sich lohnt, der einen aber leider nicht vom Hocker haut. 

Fazit: 

💓💓💓

 3 von 5 Sternen 

Anmerkungen zum Schluss: 

Es ist durchaus möglich, dass >>Ein Dorf sieht schwarz<< eine etwas bessere Bewertung bekommen hätte, wenn ich diesen Post direkt nach dem Kino geschrieben hätte. Denn als ich den Kino-Saal verlassen hatte, war ich, vor allem vom Ende, noch sehr bewegt. Doch jetzt mit etwas zeitlichem Abstand gibt es die immer noch guten 3 Herzen, weil diese Gefühle nicht zurück kommen, wenn ich mich an etwas aus dem Film erinnere. Was ich auch nur für diese Bewertung tue. Anders als andere Filme, an die ich noch Tage, manchmal auch Monate später noch denke, erinnere ich mich bei diesem an nichts, einfach mal so. 

Was es beim nächsten Mal gibt, weiß ich noch nicht. Es wird also für uns alle eine Überraschung. Bis dahin wünsche ich euch eine schön bunte Zeit. 

 

    

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